Süßholz: Heilwirkung und Anwendung

Das Süßholz ist eine vielseitige Heilpflanze, die auswurffördernd und schleimlösend wirkt, deswegen wird sie unter anderem bei Bronchitis, Husten, Bronchialkatarrh und bei Magenbeschwerden hilfreich angewendet.

Süßholz ist die Wurzel der subtropischen Süßholzpflanze. Sie gedeiht in den Regionen rund um das Mittelmeer und in Westasien. Die Süßholzpflanze ist mehrjährig, krautig wachsend, mit einer Wuchshöhe zwischen 50-100 cm. In unseren Breiten gedeiht diese Pflanze eher nicht, weil sie frostempfindlich ist. Zum Wachsen bevorzugt sie humusreiche, durchlässige Böden und einen Platz direkt in der Sonne. Die Blütezeit liegt hauptsächlich in dem Zeitraum von Juni bis Juli, selten später.
Der Saft der Süßholzwurzel ist der Ausgangsstoff für Lakritze. Die Inhaltsstoffe der Wurzel werden extrahiert und eingedickt. In der Industrie werden sie dann zum Beispiel weiter zu Süßlakritz oder Salzlakritz verarbeitet.
Für Teezubereitungen werden getrocknete zerkleinerte Wurzelteile verwendet. Aus den getrockneten Stangen können Sie durch Auskochen selber Lakritz mit Heilwirkung herstellen. Interessant zu wissen, Lakritz ist etwa fünfzig Mal so süß wie Rohrzucker.



Wird Süßholz in sehr großen Mengen und über einen langen Zeitraum verabreicht, kann es zu Wassereinlagerungen (Ödemen) kommen, weil die Ausscheidung von Natrium gehemmt wird. Gleiches gilt für Menschen mit Kaliummangel. Überdosierung und Daueranwendung führen zu einer vermehrten Kaliumausscheidung. Ebenso kann ein Zuviel an Süßholz den Blutdruck steigen lassen. Also sollten Menschen mit Bluthochdruck Vorsicht walten lassen.

Heilwirkung:

  • blutreinigend
  • entzündungshemmend
  • krampflösend
  • schleimlösend
  • schleimverflüssigend
  • auswurffördernd
  • antibakteriell
  • antimykotisch
Süßholz

Anwendung bei:

Verwendung von Süßholzwurzel:

Für die innere Anwendung:
Die getrockneten Wurzeln können kleingeschnitten als Tee oder als Tinktur zubereitet werden.

Für den Teeaufguss verwenden Sie folgende Menge:
Für einen Tee übergießen Sie 1 EL Süßholzwurzeln mit 3/4 l kochendem Wasser. 15 min ziehen lassen, dann abseihen. Den Tee trinken Sie in kleinen Schlucken, max. 3 Tassen täglich.

Für die Tinktur verwenden Sie die folgende Menge:
Nehmen Sie eine gute Handvoll gehackte und getrocknete Süßholzwurzeln und geben Sie diese Menge in ein Schraubglas. Übergießen Sie die Wurzelteile mit hochprozentigem Doppelkorn, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Lassen Sie den Ansatz für 4-6 Wochen ziehen. Dann abseihen und die Tinktur in eine dunkle Flasche füllen. Von dieser Tinktur werden 1-3 x täglich 10-15 Tropfen empfohlen, pur oder in wenig Wasser verdünnt.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten der getrockneten Wurzeln:
Sie können bei Magenbeschwerden oder Heißhungerattacken auch Wurzelteile längere Zeit im Mund kauen.

Um Lakritze selber herzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor:
Kochen Sie die Wurzeln aus und lassen Sie den entstandenen Saft bei niedriger Hitze eindicken. Aus dem entstandenen Sirup können Sie zum Beispiel selber Lakritzstangen gießen, trocknen lassen und fertig! Die Heilwirkung dieser Lakritzstangen ist ähnlich der Heilwirkung des Tees oder der Tinktur.

Wichtige Inhaltsstoffe:

  • Glycyrrhizinsäure
  • Glabrinsäure
  • Oleanolsäurederivate
  • Flavonoide
  • Isoflavone
  • Cumarine
  • Saponine

Sammelzeit:

Die Wurzeln werden im Herbst geerntet. Verwendet werden die Wurzelausläufer, welche von der Hauptwurzel (lange Pfahlwurzel) getrennt werden. Anschließend werden die Wurzelausläufer gewaschen, geschält und an der Sonne getrocknet.

Anderer Name:

  • Süßholzwurzel
  • Lakritze
  • Lakritzwurzel
  • Russisches Süßholz

Glycyrrhiza glabra (lateinischer Name)

Hinweise:

Vorsicht bei Süßholz Bei zu hoher Dosierung oder Daueranwendung kann es zu erhöhtem Blutdruck, Wassereinlagerungen und Kaliummangel kommen.

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