Wacholder: Heilwirkung und Anwendung

Der Wacholder ist eine zu der Familie der Zypressengewächsen gehörende Heilpflanze. Die Heilwirkung, besonders die der Wacholderbeere, ist vielseitig und betrifft die meisten gängigen Erkrankungen. Gut zu wissen, dass alle Teile dieser Pflanze heilwirksam sind.

Nicht nur die Wacholderbeeren werden in der Heilkunde und der Küche verwendet, auch die Triebspitzen, das Rindenkambium, und die Blätter finden Anwendung. Die Triebspitzen, im März und im April geerntet, lassen sich kurz blanchiert als würzende Gemüsezutat verwenden. Oder aber, sie werden ausgekocht und der Sud wird dann mit Zucker  leicht zu einem leckeren Aufstrich eingekocht. Ab August sind die Beeren erntereif. Diese können roh oder gekocht durch ein grobes Sieb passiert werden. Der Saft wird dann aufgefangen und mit Salz abgeschmeckt. So erhalten Sie eine Gewürzzutat für Brat- und Kohlgerichte, welche diese viel bekömmlicher macht. Der Geschmack der Pflanze ist würzig, ginartig.
Das Holz, die Blätter (Nadeln) und hauptsächlich die Beerenfrüchte werden in der Volksmedizin arzneilich verwendet. Die Wirkeigenschaften haben sich unter anderem bewährt bei Magenbeschwerden, als Verdauungshilfe, bei Harnwegsinfekten, zur Blutreinigung, bei Mundgeruch und auch bei rheumatischen Beschwerden.

Der Wacholder ist anspruchslos, er bevorzugt sonnige trockene Standorte mit sauren Böden. Früher stand der Wacholder als universelle Hausapotheke in jedem Garten. Er wächst strauchartig und kann eine Höhe von etwa 3 m erreichen.Seine Blätter sind in Nadelform. Aus jeder weiblichen Blüten bildet sich innerhalb eines Jahres eine grüne Beere. Erst nach 2 - manchmal sogar 3 Jahren wird die Beere schwarzbraun und ist reif. Botanisch gesehen sind die Beeren eigentlich Zapfen. Da sie optisch mehr einer Beere ähneln, ist wohl der Name Wacholderbeere entstanden. Die Wacholderbeeren sind eine der Zutaten für die Herstellung von Wacholderschnaps (Gin).

Heilwirkung:

  • harntreibend
  • verdauungsfördernd
  • antimikrobiell
  • blutreinigend
  • entschlackend
  • entwässernd

Anwendung bei:

Verwendung von Wacholder:

Für die innere Anwendung:
Für einen Teeaufguss verwenden Sie die folgende Menge:
1 TL getrocknete Wacholderblätter oder gequetschte Beeren mit 1/4 l kochendem Wasser aufgießen. Lassen Sie den Sud 10 min ziehen und seihen den Tee anschließend ab. Trinken Sie den Tee in kleinen Schlucken, täglich max. 2 Tassen. Der Tee hat sich bei Verdauungsbeschwerden, bei Mentruationsbeschwerden, bei Erkältungen, Harnwegsinfekten, Husten, Ödemen, Kopfschmerzen usw. bewährt.

Für eine Tinktur verwenden Sie eine Handvoll getrocknete, leicht gequetschte Beeren. Geben Sie diese in ein Schraubglas und übergießen die Beeren mit einem hochprozentigen Kornbrand, bis diese gut bedeckt sind. Diesen Ansatz lassen Sie 4-6 Wochen an einem hellen warmen Ort reifen. Seihen Sie den Ansatz nach der Reifezeit ab und füllen Sie die gewonnene Tinktur in eine dunkle Flasche um, die Sie dann kühl lagern. Nehmen Sie nach Bedarf 3 x täglich 1 TL voll pur oder in etwas Wasser verdünnt ein. Bewährt hat sich diese Einnahme bei Verdauungsbeschwerden und bei Harnwegsinfekten.
Nach schwer verdaulichem Essen können Sie ebenfalls etwa 20-50 Tropfen einnehmen, um die Verdauung anzukurbeln.

Wacholder-Hustensirup selber herstellen:
100 g  getrocknete Beeren
400 ml WasserWasser.

Bringen Sie das Wasser zum Kochen. Zerquetschen Sie die Wacholderbeeren und übergießen die Beeren mit dem kochenden Wasser. Den Ansatz 12 Stunden abgedeckt ziehen lassen. Kochen Sie den Ansatz anschließend auf, dann abseihen. Nach dem Abseihen wird die Flüssigkeit nochmals aufgekocht. Nach Bedarf können Sie auch gerne Honig dazu geben. So schmeckt der Wacholder-Hustensirup viel besser und ist durch den Honig noch gesünder.

Empfohlene Menge:
Erwachsene 4 x täglich 1 TL, Kinder die Hälfte

Dieser Sirup kann auch zum Appetit- und Stoffwechsel anregen eingenommen werden.

Das Kauen der Beeren wird bei Mundgeruch und Sodbrennen empfohlen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist das gleichzeitige Angekurbeln der Verdauung.

Für die äußere Anwendung:
Ein Dampfbad mit Wacholderöl ist bei Erkältungserscheinungen ratsam. Wacholderöl kann auch bei Gelenkerkrankungen wie Rheuma, Hexenschuß, Ischiasschmerzen verwendet werden. Allerdings sollten Umschläge (warm oder kalt) nur mit verdünntem Wacholderöl verwendet werden, weil es hautreizend ist. Ebenso können Sie Wacholderöl auch in eine Salbe mischen und diese dann auf die betroffenen Stellen auftragen.

Bei rheumatischen Beschwerden und Gicht wird auch die Anwendung einer Tinktur empfohlen, die äußerlich - entweder pur oder in einer Salbe - auf die schmerzenden Körperpartien aufgetragen und eingerieben wird.

Das sogenannte Kadeöl soll besonders bei der Schuppenflechte wirksam sein. Es wird durch Destillation aus dem Holz des Wacholderbaumes gewonnen.

Der abgekochte Sud der Triebsitzen soll in einem Fußbad die Durchblutung anregen und bei geschwollenen Füßen entstauend wirken.

Wichtige Inhaltsstoffe:

  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • ätherishe Öle
  • Bitterstoffe
  • Glucose
  • Fructose
  • Harz
  • Zink
  • Mangan
  • Linolensäure

Sammelzeit:

Im März und April können die frischen Triebspitzen geerntet werden. Die Beeren sind ab August reif, ernten können Sie diese bis in den Oktober hinein.

Anderer Name:

  • Feuerbaum
  • Heide-Wacholder
  • Jachelbeerstrauch
  • Kaddig
  • Knirk
  • Knirbusch
  • Krametbaum
  • Kranawetsbaum
  • Quekholder
  • Wachandel
  • Weckhalter
  • Wachulder
  • Wachtelbeerstrauch
  • Weihrauchbaum

Juniperus communis (lateinischer Name)

Hinweise:

Hinweis für Wacholder Wichtig zu wissen:
Es gibt auch den giftigen "Stinkenden Wacholder", welcher auch Sadebaum genannt wird. Seine Nadeln sind jedoch nicht so abstehend und spitz, wie die des "Heide Wacholders".
Wacholder kann überdosiert oder langzeitlich angewendet zu Nierenschädigungen führen.
Das ätherische Wacholderöl sollte auch nicht pur auf die Haut aufgetragen werden, sondern nur verdünnt in Umschlägen oder Salben, weil es hautreizend wirken kann.

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