Meerrettich: Heilwirkung und Anwendung
Der Meerrettich regt mit seinen scharfschmeckenden Inhaltsstoffen die Ausschüttung von Verdauungssäften an. Bei Infektionen der Atemwege und der ableitenden Harnwege kann die Pflanze antimikrobiell, also wie ein pflanzliches Antibiotikum, wirken. Äußerlich kann diese Heilpflanze wirksam gegen Insektenstiche sein.
Meerrettich wird bereits seit dem Mittelalter in Deutschalnd an zahlreichen Standorten angebaut, hauptsächlich im südlichen Raum. Durch Verwilderung hat er sich weitestgehend vermehrt, so dass er in unserer Natur heimisch geworden ist. Sie können ihn auf feuchten Wiesen und in Ufernähe von Gewässern antreffen. Er bildet eine fleischige winterfeste bis zu 60 cm lange Wurzel. Die traubenförmigen Blütenstände bilden sich ab März bis Mai an einem Stängel, der bis zu 120 cm hoch werden kann. Die kleinen Einzelblüten riechen intensiv. Für Freunde der scharfen Küche ist diese Pflanze eine ganzjahrige beliebte Zutat. So schmecken die Büten und die Blätter wunderbar in Salaten oder auf Brot. Die Wurzel ist auch als Wintergemüse zu verwenden. Vergleichbar ist der Geschmack von Meerrettich mit Kresse, nur eben noch intensiver, bzw. schärfer.
Heilwirkung:
- antibakteriell
- entzündungshemmend
- durchblutungsfördernd
- schleimlösend
- harntreibend
- stärkend
Anwendung bei:
- Stärkung des Immunsystems
- Kopfschmerzen
- Magenschmerzen
- Erkältung/ Grippe
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Husten
- Bronchitis
- Insektenstiche
- Wunden
- Rheuma
- Gicht
- Verstopfung
- Blähungen
- Blasensteine
- Menstruationsförderung
Verwendung von Meerrettich:
Für die innere Anwendung:
Am besten wird Meerrettich frisch gerieben und pur zu sich genommen. Reiben Sie dazu etwas abgewaschene Wurzel, so dass Sie etwa einen Teelöffel voll erhalten. Für die Verdauung und um Grippe/Erkältungen natürlich in den Griff zu bekommen, sind 2 - 3 TL voll frisch geriebenem Meerrettich zu empfehlen.
Um das Immunsystem aufzubauen, ist eine Anwendung über 2 Wochen mit 1 TL morgens und abends zu empfehlen.
Eine andere Variante zum Einnehmen ist ein selbst hergestellter Meerrettich-Wein. Wirkungvoll kann dieser bei Blasensteinen und bei der Menstruationsförderung sein. Zudem wirkt er auch stark harntreibend.
Schneiden Sie zur Herstellung des Merrettich-Weins 10 dünne Meerrettich-Scheiben ab und geben diese in eine Flasche. Anschließend übergießen Sie die Scheiben mit Wein. Lassen Sie den Ansatz mindestens 8 Stunden stehen, danach können Sie ihn trinken.
Für die äußere Anwendung:
Für die äußere Anwendung reiben Sie die Wurzel und geben diese auf die betroffene Stelle, zum Beispiel bei Husten auf den Brustkorb. Wichtig ist, dass Sie ein Öl vor dem Auftragen von Meerrettich auf die Haut auftragen. Decken Sie den aufgetragenen Abrieb mit einem Baumwolltuch ab. Lassen Sie die Auflage so lange wirken, bis sich ein Brennen einstellt. Dann entfernen Sie die Auflage und reinigen anschließend die Haut. Ebenso können Sie die frisch geriebene Wurzel auf diese Weise bei Kopfschmerzen, bei Rheuma, Gicht und Insektenstichen anwenden. Bei Nasennebenhöhlenentzündungen genügt es meist, die ätherischen Dämpfe beim Reiben einzuatmen.
Wichtige Inhaltsstoffe:
- ätherische Öle, Senfölglykoside
- reichlich Vitamin C
- Flavonoide
Sammelzeit:
Im März bis Mai werden die Stiele mit Blättern gesammelt. Ab Mai bis in den Juli können Sie die Blüten ernten. Von September an, bis zum Ende des Winters ist die Wurzel erntebereit.
Anderer Name:
- Kren
- Bauernsenf
- Fleischkraut
- Krien
- Märek
- Mirch
- Pfefferwurzel
Armoracia rusticana (lateinischer Name)
Hinweise:
Keine Gegenanzeigen bekannt.
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