Hirtentäschel: Heilwirkung und Anwendung
Hirtentäschel ist eine hochwertige Heilpflanze, die auch Blutkraut genannt wird. Gerade deren Eigenschaften beim Blutstillen brachten ihr diesen Namen ein. Doch diese robuste Pflanze, die häufig als Unkraut angesehen wird, kann noch viel mehr.
Aufgrund ihrer blutstillenden Wirkung wird diese Heilpflanze in Form von Aufgüssen, Tee's und Tinkturen innerlich und äußerlich angewendet.
Zur Zubereitung von Salaten werden gerne die Blätter gezupft verwendet. Die Körner der Pflanze dienen den Singvögeln in der Natur im Winter als Futter.
Die Pflanze ist fast weltweit verbreitet, sie ist winterhart und gedeiht auf Wiesen, an Gräben, auf Wegen und im Brachland. Sie ist anspruchslos und gedeiht am besten auf entwässerten Böden, an sonnigen oder halbschattigen Orten.
Heilwirkung:
- blutstillend
- adstringierend
- blutdruckausgleichend
- wehenfördernd
Anwendung bei:
- Blutungen, oberflächliche Wunden
- Nasenbluten
- Monatsblutungen
- Zahnfleischbluten
- Hypertonie (Bluthochdruck)
- Hypotonie (zu niedriger Blutdruck)
Verwendung:
Innere Anwendung:
Als Tee können Sie 1 Eßl. des Krautes mit 250 ml Wasser übergießen. Lassen Sie den Tee 10 min ziehen, seihen Sie ihn ab und trinken Sie davon täglich zwei Tassen.
Bei zu starker Monatsblutung wird empfohlen, etwa 8 Tage vor Einsetzen der Periode mit der Teeanwendung zu beginnen.
Um Ihren Blutdruck mit dieser Heilpflanze ausgleichen zu können, wird empfohlen, 2 x täglich eine Tasse Tee zu trinken, bis sich der Blutdruck normalisiert hat.
Als Tinktur können Sie 3 x täglich 25 Tropfen einnehmen. Bewährt hat sich die Einnahme unter anderem bei Krampfadern.
Äußere Anwendung:
Zum Herstellen einer Tinktur verwenden Sie die folgenden Zutaten:
- Frisches blühendes Hirtentäschelkraut
- Alkohol (38%)
- Schraubglas
Zubereitung:
Frisches Hirtentäschelkraut zerkleinern und bis zu 3/4 in ein sauberes Glas schichten. Füllen Sie das Glas mit Alkohol aus, so dass das Krau damit bedeckt ist. Verschließen Sie das Glas und lassen Sie es bei Zimmertemperatur stehen. Schütteln Sie es regelmäßig, während dieser "Reifezeit". Nach 2 Wochen seihen Sie den Sud ab und füllen Sie die Flüssigkeit in eine dunkle Flasche. Bewahren Sie die Tinktur dunkel auf. Es wird empfohlen, die Tinktur im Verhältnis 1:1 mit Wasser zu vermischen und als Auflage zu verwenden.
Wichtige Inhaltsstoffe:
- Acetylcholin
- Tyramin
- Flavonoide
- Phenylcarbonsäuren
- Brusasäure
- Vitamine A, B, C
- Gerbstoff
- Saponin
Sammelzeit:
Das ganze Kraut wird im Frühjahr geerntet. Im heißen Sommer vergeht die Pflanze meist und treibt im Spätsommer erneut aus. Da in dieser Zeit, im Frühherbst und Herbst, mit häufigem Pilzbefall zu rechnen ist, sollte die Pflanze dann nicht geerntet werden. Beim Trocknen darf sie sich nicht verändern, sie sollte gleichmäßig grün bleiben, sonst ist sie unbrauchbar.
Anderer Name:
- Blutkraut
- Gänsekresse
- Muttergottesbrot
- Täschelkraut
- Herzelkraut
- Taschendieb
Capsella bursa pastoris (lateinischer Name)
Hinweise:
Bei zu großen und zu lange andauernden Teeeinnahmen kann Hirtentäschel das Gedächtnis nachteilig beeinflussen. Auch hier gilt wie immer:"Die Dosis macht das Gift!"
In der Schwangerschaft darf Hirtentäschel nicht angewendet werden, weil es wehenfördernd ist. Erst zum Ende der Schwangerschaft, wenn die Geburt ansteht, dürfen auch Schwangere Hirtentäschel verwenden.
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