Ringelblume: Heilwirkung und Anwendung

Die Ringelblume, auch Calendula genannt, ist eine wertvolle vielseitig einsetzbare Heilpflanze. Im Volksmund wird sie auch Barometerpflanze genannt, weil sie morgens nur dann ihre Korbblüten öffnet, wenn es schönes Wetter gibt.

Das Wort Calendula kommt aus dem Lateinischen "Calende" und bedeutet Kalender. Den Namen hat die Pflanze bekommen, weil sie die Tage "zählt", an denen sie blüht. Mit dem ersten Öffnen einer Blüte, blüht diese über drei Monate.
Die Ringelblume wird äußerlich und innerlich angewendet. Die Wirkungweise dieser Pflanze ist schon lange bekannt, bereits die alten Griechen und Römer verwendeten sie als Heilkraut und als Farbstoff für Gewebe, Lebensmittel oder Kosmetika.
Die Ringelblume ist über ganz Mitteleuropa verbreitet. Sie wächst wild, wird aber auch kultiviert angebaut, für den Eigenbedarf und für die industrielle Verwendung. Diese Heilpflanze bevorzugt sonnige Plätze, sie gedeiht gut auf nährstoffarmen Böden, die wasserdurchlässig sind.

Es gibt etwa 20 verschiedene Arten dieser Pflanze. Die Stängel, die von der Mitte an verzweigt wachsen, sind rauhhaarig und erreichen ein Höhe von bis zu 50 cm. Die Blätter sind etwas fleischig und leicht behaart. Die Korbblüten, die sich von Juni bis September zeigen, sind dottergelb bis orange.

Heilwirkung:

  • antiseptisch
  • wundheilend
  • krampflösend
  • entzündungshemmend
  • galletreibend
  • stoffwechselanregend
  • schweißtreibend
  • menstruationsfördernd

Anwendung bei:

Ringelblume Anwendung
Samen der Ringelblume

Verwendung von Ringelblumen:

Für die innere Anwendung:
Für einen Tee verwenden Sie 1 gehäuften TL getrocknete Ringelblumenblütenblätter und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Ansatz etwa 10 min ziehen und seihen sie ihn dann ab. Trinken Sie den Tee bei Beschwerden 3 x täglich. Empfohlen wird dieser Tee bei Menstruationsbeschwerden, in den Wechseljahren, zur Regulierung des Zyklus und bei Verdauungsstörungen.


Für die äußere Anwendung:
Frischsaft:
Der frisch ausgepresse Saft aus den Blättern kann bei Warzen aufgetupft werden.

Tinktur:
Um eine Tinktur anzusetzen, verwenden Sie 4 EL Ringelblumenblütenblätter und setzen Sie diese mit 200 ml Kornbrand/Wodka an in einem Schraubglas an. Lassen Sie die Tinktur bei Zimmertemperatur 14Tage reifen. Dann können Sie den Ansatz abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Bei empfindlicher Haut können Sie 20 g Ihrer Creme mit 30 Tropfen Tinktur vermengen und anwenden. Die Tinktur kann auch für Waschungen und Umschläge verwendet werden.

Tee:
Den Tee können Sie für Waschungen verwenden oder für Umschläge, die Sie dann auf betroffene Hautpartien auflegen. Verwenden Sie 1 gehäuften TL getrocknete Ringelblumenblütenblätter und übergießen diese mit 250 ml kochendem Wasser. Lassen Sie den Ansatz etwa 10 min ziehen und seihen sie ihn dann ab. Zum Auftragen lassen Sie den Tee abkühlen.

Creme:
Um eine Creme für die Haut herzustellen, können wir Ihnen Bio-Kokosöl empfehlen. Das Kokosöl selber hat schon viele positive Heileigenschaften, die durch Zugabe von Ringelblumenblättern noch maximiert werden können.
Verwenden Sie dazu 150 g Kokosöl, welches Sie im Wasserbad flüssig werden lassen. Geben Sie dann 4 EL zerkleinerte Blüten dazu. Rühren Sie hin und wieder den Ansatz um, etwa 15 min lang. Achten Sie darauf, dass das Öl nur erwärmt wird, sonst werden wichtige Inhaltsstoffe aus Öl und Blüten zerstört. Seihen Sie anschließend den Ansatz ab, indem Sie alles durch ein ganz feinmaschiges Sieb oder Baumwolltuch in ein sauberes Schraubglas fließen lassen. Im Kühlschrank ist diese Creme nun für einige Monate haltbar.

Die Creme, die Tinktur und der Tee sind für empfindliche Haut und verschiedene Hautprobleme gut geeignet. Für Ekzeme, Windeldermatitis, Flechten und offene Beine ist das Auftragen einer Salbe zusätzlich ratsam.

Salbe mit Ringelblumenöl:
Um eine Salbe herzustellen, benötigen Sie als erstes Ringelblumenöl, welches Sie folgendermaßen zubereiten:
Etwa 4 EL getrocknete Blütenblätter in ein Schraubglas geben und mit kaltgepresstem Bio-Sonnenblumenöl bedeckt aufgießen. Den Ansatz lassen Sie 6 Wochen bei Zimmertemperatur reifen. Schütteln Sie das Glas 1 x täglich kurz. Nach den 6 Wochen seihen Sie das nun gewonnen Ringelblumenöl ab.
Für die Herstellung einer Salbe eignet sich die Zugabe von 4 g Kakaobutter und 4 g Bienenwachs. Von Ihrem Ringelblumenöl benötigen Sie 20 ml. Die Kakaobutter und das Bienenwachs schmelzen Sie im Wasserbad bei etwa 65 Grad. Das Ringelblumenöl brauchen Sie nur leicht erwärmen, auf maximal 35 Grad. Geben Sie das Öl in die geschmolzene Kakaobutter/Bienenwachs-Mischung, die Sie leicht abkühlen lassen, bevor Sie das Ringelblumenöl nach und nach unterrühren. Rühren Sie solange, bis eine cremige Salbe entsteht. Stellen Sie diese Salbe nach dem Fertigstellen unbedingt kalt und verbrauchen diese innerhalb von 3 Monaten.

Wichtige Inhaltsstoffe:

  • Ätherisches Öl
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Saponine
  • Salizylsäure
  • Carotinoide
  • Beta-Sitosterol (östrogenartiger Wirkstoff)
  • Stigmasterol (eisprungfördernd)

Sammelzeit:

Für die Tee- und Salbenbereitung werden hauptsächlich die Blüten in den Monaten Juni bis Oktober gesammelt. Pflücken Sie die aufgeblühten Blütenköpfe und trocknen Sie diese ein paar Tage. Anschließend pflücken Sie die Blütenblätter ab und trocknen diese zur Verwendung weiter.

Für die reine Teezubereitung können Sie auch die gesamten Blütenköpfe und die Blätter der Pflanze fertig trocknen und verwenden.

Anderer Name:

  • Goldblume
  • Ringelblumenblüten
  • Mariensgold
  • Marigold
  • Ringelrose
  • Goldblume
  • Butterblume

Calendula officinalis (lateinischer Name)

Hinweise:

Gegenanzeigen sind nicht bekannt.

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