Immunsystem aufbauen

Manche Menschen leiden jeden Winter unter Erkältungen, andere dagegen werden (fast) nie krank, auch wenn sie von hustenden und niesenden Zeitgenossen umgeben sind. Wie anfällig Sie gegenüber Krankheitserregern sind, hängt einzig und allein von Ihren Abwehrkräften ab.

Je stärker die Abwehrkräfte, desto besser „läuft“ das Immunsystem, welches die Aufgabe hat, die in den Körper eingedrungenen Krankheitserreger und entartete Zellen unschädlich zu machen.

Doch was gehört alles zum Immunsystem?

Das Wort „System“ deutet schon darauf hin, dass es sich um ein großes Netz handelt, das unseren gesamten Körper durchzieht und uns gesund halten soll. Zum Immunsystem gehören:

  • das Knochenmark, indem Abwehrzellen gebildet werden

  • Thymusdrüse, hier werden die weißen Blutkörperchen geprägt

  • Mandeln, die durch ihre günstige Lage als „Frühwarnsystem“ funktionieren

  • Lymphknoten, welche Erreger, entartete Zellen und Zellbruchstücke entsorgen

  • Milz, lagert Stoffwechselschlacke ein

  • Darm, wo über die Hälfte (ca. 70%) aller Abwehrzellen produziert wird

  • Haut und Schleimhäute, verhindern durch ihre Barrierefunktion das unkontrollierte Eindringen von Antigenen und verteidigen den Körper auch durch Obenbflächensekrete

Unser Immunsystem besitzt eine unendliche Zahl an Kontrollmechanismen und Verteidigungsstrategien, wovon wir die meisten gar nicht kennen. Eines aber wissen wir, dass das Immunsystem für unser Überleben eine wesentliche Rolle spielt. Deshalb sollte jeder ein sehr großes Interesse daran haben, das Immunsystem aufzubauen, um starke Abwehrkräfte zu haben.

Immunsystem aufbauen – Abwehrkräfte stärken

Wie kann ich mein Immunsystem aufbauen?

1. Richtige Ernährung

  • Vollwertige Mischkost

  • Vermeiden von Zusatzstoffen (Geschmacksverstärker, Süßstoffe, Zitronensäure, Aromen, Konservierungsstoffe …) und Fertiggerichten

  • Ernährung sollte 80% basisch sein (Obst + Gemüse), 20% sauer

  • zuckerfreie Getränke wie stilles Wasser und Tee, mind. 2 l täglich

  • Vermeiden von ungünstigen Kohlenhydratlieferanten wie Zucker, Traubenzucker, Weißmehl, geschälter Reis, Süßigkeiten, Limonaden, Cola

  • Vermeiden von gentechnisch veränderten Lebensmitteln

  • Wallnüsse, Mandeln, Ingwer, Datteln essen

2. Körperliche Bewegung

  • Bewegung durch Sport, Spiel, Aufenthalt im Freien für mind. 30 min. täglich

  • Heilkraft der Natur nutzen duch Sonne, Luft

  • Heilkraft des Wassers nutzen (Hydrotherapie)

  • Trockenbürsten des gesamten Körpers zum Herzen hin

  • Sauna

„Das natürlichste und einfachste Abhärtungsmittel ist das Barfuß gehen.“ -Sebastian Kneipp-

3. Ausgewogene Lebensgestaltung

  • Abbau von Stress mit Hilfe von Entspannungsübungen, Yoga, Chigong, Meditation

  • Ausreichend Schlaf, genügend Freizeit,

  • Täglich: Alles, was Ihnen und Ihrer Seele gut tut, z.B. Singen, Musik hören, Kreativ sein, lesen, Musikinstrument spielen, ein Bad nehmen bei Kerzenschein …,

  • Harmonie in Belastung und Entspannung,

  • Vermeiden von Alkohol, Drogen und Nikotin,

  • Häufiges Lachen, denn Lachen aktiviert die Abwehrkräfte, baut das Immunsystem auf,

  • Öfter auch mal „Nein“ sagen! Seien Sie immer ehrlich gegenüber sich selbst!

4. Aufbau der Darmflora

Unser Darm ist nicht nur ein Verdauungsorgan, sondern wegen seiner großen Oberfläche auch das größte Immunorgan. In ihm leben 100 Mal mehr Mikroorganismen als der Körper Zellen besitzt. Insgesamt wiegen die Bakterien im Darm ca. 2-3 kg bei einem erwachsenen Menschen. Leider haben falsche Ernährung, schlechter Lebensstil oder auch die Einnahme von Antibiotikum zur Folge, dass es im Darm zu Fehlbesiedlung der Bakterien kommt. Die Folge sind Verdauungsprobleme, Bauchschmerzen, chronische Darmkrankheiten, Infektanfälligkeit, Immunschwäche. Unterbrechen kann man den Kreislauf nur durch geeignete Maßnahmen, um den Darm wieder aufzubauen, damit sich die gewünschten Bakterien wieder ansiedeln.

Was können Sie tun, um Ihre eigene „Bakterienzucht“ anzuregen? Hier einige einfache, aber sehr wirkungsvolle Tipps:

  • Richtiges Kauen! Kauen Sie solange, bis die Nahrung breiig oder sogar flüssig ist. Gut gekaut ist halb verdaut!

  • Essen Sie vorrangig ballaststoffreiche Lebensmittel. (Gemüse, Obst, Dinkel, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte …) Ballststoffe halten lange satt und bringen die Verdauung auf Trab!

  • Essen Sie viele süße Mandeln, denn sie bieten den nützlichen Darmbakterien ausreichend Nahrung. Süße Mandeln senken außerdem die Cholesterinwerte und schenken Ihnen eine strahlende Haut.

  • Trinken Sie jeden Morgen nach dem Aufstehen 1 Glas warmes Wasser auf nüchternen Magen. Das bringt die Verdauung in Schwung!

  • Vermeiden Sie Fertigprodukte und achten Sie beim Einkaufen auf die Zutatenliste: E-Stoffe so gut es geht vermeiden, allem voran Geschmacksverstärker, künstliche Süßstoffe (dann lieber Zucker, der ist dann doch gesünder), Zitronensäure, Aromen, auch wenn „Natürlich“ davor steht. Hinter dem Wort „Natürlich“ bei Aromen verstecken sich Zutaten wie Ausscheidungen von Bakterien, Sägespäne …

  • Bauchmassagen: Fördern die Durchblutung und die Kontraktionen des Darms. Nutzen Sie jede Gelegenheit, Ihrem Darm Gutes zu tun!

  • Trinken Sie mind. 2 l Flüssigkeit am Tag: stilles Wasser, ungesüßten Tee, basische Gemüsebrühe selbstgemacht.

  • Sorgen Sie für ausreichend Bewegung! Sehr gut für den Darm sind auch Rumpfbeugen, die Sie zwischendurch immer mal wieder durchführen können.

  • Essen Sie bewusst und langsam!

  • Vermeiden Sie Stress, wobei Ihnen Entspannungsübungen, Yoga, Meditation helfen können.

  • Heilerde regelmäßig eingenommen (1 TL mit viel Wasser) befreit Ihren Körper von Schad-und Giftstoffen.

  • Wöchentliche Basenbäder zur Entsäuerung unterstützen Ihren gesamten Körper. Hinterher eine Bürstenmassage und Ihr Körper stahlt vor Glück! Statt Vollbäder können Sie auch mehrmals die Woche Basen-Fußbäder durchführen.

  • Heilfasten: 2 mal im Jahr

5. Heilfasten

Fasten reinigt den Körper von alten Schlacken, schützt vor chronischen Krankheiten und ist gut für die Seele. Fasten wirkt sozusagen wie ein Jungbrunnen, wie eine Frischzellenkur und das zum Nulltarif!
Inzwischen ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass sich die Darmflora, die für das Immunsystem im Darm ungeheuer wichtig ist, durch das Fasten positiv verändern kann.

Es gibt verschiedene Formen des Fastens. Ein Klassiker ist das Heilfasten nach Buchinger.

Wann ist die beste Zeit zum Fasten?

  • Frühlingsfasten
  • Herbstfasten

Worauf sollten Sie achten?

  • Ratsam ist vor Beginn des Fastens ein Gesundheitscheck beim Arzt, besonders beim ersten Mal. Sollten Sie eine Krankheit haben, so ist es ratsam, unter ärztlicher Konntrolle oder in einer Fastenklink zu fasten. Nicht fasten sollten Sie bei:
    Schilddrüsenerkrankungen, psychische Erkrankungen wie Magersucht, Bulimie, Depressionen oder Burn Out, Leber-und Nierenerkrankungen. Da Ihr Körper während des Fastens entgiftet, sind Genussgifte wie Alkohol und Nikotin selbstverständlich tabu! Kleiner Tipp: Sollten Sie mit den Gedanken spielen, mit dem Rauchen aufzuhören, bietet sich die Fastenzeit ideal dazu an. Wenn Sie es nämlich schaffen, tagelang aufs Essen zu verzichten, werden Sie am Ende der Fastenzeit so beflügelt sein und innerlich so stark und motiviert, dass es für Sie eine Kleinigkeit ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Buchtipp hierzu: „Nikotinsucht – Die große Lüge“ von Andreas Winter. Oder noch besser eine Handy-App, z.B. Rauchfrei Pro! Es ist so einfach mit dem Rauchen aufzuhören, es liegt einzig und alleine in IHRER Hand!

  • Wenn Sie zu Hause fasten wollen, nehmen Sie sich am besten ein paar freie Tage oder Urlaub. Ihr Körper läuft in dieser Zeit auf Hochtouren, deswegen sollten Sie ihn auch viel Ruhe gönnen, physisch wie psychisch.

  • Bewegen Sie sich ausreichend während des Fastens, um den Abbau von Muskeleiweiß zu minimieren. Ideal sind Spaziergänge in der Natur, leichte Gartenarbeiten, Nordic Walking, Schwimmen, Fahrrad fahren. Zusätzlich sind Entspannungsübungen sehr zu empfehlen, wie Meditationen, Yoga, autogenes Training, Chi Gong, Tai Chi. Machen Sie einfach das, was Ihnen Spaß macht, woran Sie viel Freude haben.

  • Während des Fastens und auch während der darauffolgenden Aufbautage sollten Sie unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten: Täglich mind. 2-3 Liter Flüssigkeit, am besten stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees, selbstgekochte Gemüsebrühe hergestellt aus verschiedenen Bio-Gemüse und Kräutern nach Bedarf ohne Salzzugabe.

  • Nach dem Fasten sollten Sie ganz behutsam Ihren Verdauungsapperat wieder an feste Nahrung gewöhnen. Trinken Sie reichlich stilles Wasser und ernähren Sie sich die ersten 14 Tage nach dem Fasten am besten basisch.

  • Besonders wichtig ist es, während des Fastens viel zu unternehmen, was Ihrer Seele gut tut. Seien Sie während der Fastentage besonders liebevoll zu sich selbst, verwöhnen Sie sich, Ihre Sinne und schaffen Sie sich viele Glücksmomente. Das wird Sie beflügeln, Ihr Wohlbefinden steigern, sie werden sich „geborgen“ und glücklich fühlen.

6. Immunsystem aufbauen – das hilft zusätzlich :

  • Ölziehen: Tägl. 1 EL kaltgepresstes Öl morgens auf nüchternen Magen 5 min. im Mund kräftig bewegen, ausspucken und Zähne putzen.

    Ölziehen dient der Entgiftung, es mobilisiert die Selbstheilungskräfte, dient der Ausscheidung von Krankeitsstoffen aus Mund/Nase/Stirnbereich und der Stärkung des Zahnfleisches.

  • Das regt die Lympfe an: trockene Bürstenmassagen – den Körper herzwärts vor dem Duschen bürsten.

  • Wechselduschen, die mit kalt enden.

  • Kneippsche Arm-und Kniegüsse mit kalten und warmen Wasser zur Kreislaufanregung und Immunsteigerung.

  • Regelmäßige Saunagänge zur Stärkung der Abwehrkräfte. Um einen Effekt zu erzielen, gehen Sie in den Wintermonaten 1-2 Mal/Woche in die Sauna.

  • Ansteigendes Fußbad, welches mit kaltem Wasser endet.

  • Taulaufen oder im Winter kurzes Schneelaufen – barfuß. Hinterher Füße ganz kurz abrubbeln und in warme Socken schlüpfen.

  • Brottrunk ist Balsam für ein angeschlagenes Immunsystem. Trinken Sie zur Stärkung des Immunsystems jeden Morgen nüchtern 1 kleines Glas Brottrunk.

  • Meerrettich, Knoblauch und Zwiebeln wirken antibakteriell und wirken somit günstig auf Ihr Immunsystem.

  • Laufen Sie viel barfuß! „Das natürlichste und einfachste Abhärtungsmittel ist das Barfuß gehen“ (Sebastian Kneipp)

  • Achten Sie besonders in der Erkältungszeit darauf, dass Sie viel Gemüse essen. Gerade rote, tiefgrüne, orange und gelbe Gemüsesorten enthalten sehr viele Spurenelemente, Mineralstoffe und Beta Carotin, welche unsere Körperpolizei aktivieren – die weißen Blutkörperchen, die krankmachende Eindringlinge eleminieren und uns so eine starke und stabile Gesundheit schenken.

  • Auch Ihre Seele spielt eine große Rolle für Ihre Gesundheit und somit für ein starkes Immunsystem. Ausgeglichenheit, Freude und Spaß am Leben, authentisch sein, den Sinn seines Daseins leben, sich annehmen, so wie man ist … sollen hier nur einige wichtige Punkte sein, um im Einklang zu leben, den Energielevel zu steigern, sich wohl zu fühlen und gesund zu sein.

Wenn Sie von unseren vielen Tipps zur Stärkung Ihrer Abwehrkräfte nur einige befolgen, so haben Sie schon eine ganze Menge auf den Weg zu einem gesünderen Leben getan, welches Ihnen mehr Freude und Zufriedenheit schenken wird.

Gerne können Sie sich nun zum Thema: „Immunsystem aufbauen – Abwehrkräfte stärken“ austauschen. Wir freuen uns auf Ihre Meinung!

Kommentar von Jens |

Hy,
Ein wirklich guter Artikel. Einige Punke kannte ich noch nicht.

 

Man merkt es besonders im Winter ob das Immunsystem gut ist oder nicht.

Kommentar von Zeynep Y |

Muss zugeben das ich einiges neu dazugelernt habe.Werde die nützlichen Tipps befolgen..Und wenn man soviel nützliche Sachen erfahren hat ,hat man sich auch herzlich zu bedanken.
Wie erwähnt von der Frau Finzel Heidrun ;Selten so gute Tipps bekommt man nicht einmal von den Ärzten...
Alles Top..Vielen Dank nochmals....
Lg....

Kommentar von Helga |

Ich finde diesen Beitrag auch klasse und konnte einiges zum Thema Immunsystem erfahren. Besonders interessiert mich die gesunde Darmflora, denn als Betroffene von regelmäßigen Darmbeschwerden, liegt mir das Gebiet sehr am Herzen. Ich habe aber eine gute Methode für mich gefunden, so dass ich mittlerweile eine gute Darmflora erzielen konnte. Wie ich das mache, das verrate ich jetzt auch gerne. Ich bin einfach ganz unspektakulär in die Hocke für meine regelmäßige Darmentleerung gewechselt. In der Hockstellung sitze ich auf meiner Sitztoilette im 35 Grad Winkel und mein Darm kann sich flott und vor allem gründlich entleeren. Das ist einfach eine super Sache und meine Darm macht seither einen sehr zufriedenen Eindruck und das hat sich auch auf mein ganzheitliches Wohlbefinden übertragen. Für den Hockgang schiebe ich einfach einen höhenverstellbaren Holz Hoca vor mein Sitzklo. Durch den praktischen Hocker sitze ich dann auch direkt in der richtigen Sitzposition.

Kommentar von Finzel Heidrun |

Eine, absolut, tolle und sehr gute Erklärung, wie man selber ein paar Vorschläge für sich selber beherzigen kann. Selten so gute Tipps bekommen, nicht einmal von Ärzten.
Vielen Dank.

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